Stressechokardiographie

Eine der am häufigsten in einer kardiologischen Praxis zu beantworten Fragen ist die, ob Schmerzen im Brustkorb durch eine Erkrankung des Herzens ausgelöst werden oder aber von anderen Organsystemen, wie vor allem dem Bewegungsapparat, verursacht werden. Rühren die Beschwerden in der Brust vom Herzen, ist in der Mehrzahl der Fälle eine Verengung der Herzkranzgefäße die Ursache. Die Herzkranzgefäße versorgen das Herz selbst mit Blut. Diese Beschwerden werden auch als Enge in der Brust oder Angina pectoris bezeichnet.

Die Aufzeichnung eines EKG´s in Ruhe kann erste Hinweis geben, ist aber oft nicht wegweisend. Mit der Echokardiographie können die Herzkranzgefäße aufgrund ihres kleinen Durchmessers von einigen Millimetern nicht direkt beurteilt werden.

Daher wird zunächst eine Belastungsuntersuchung durchgeführt. Während der Belastung steigt der Sauerstoffverbrauch des Herzens entsprechend der vermehrten Arbeit an. Der Blutfluss in den Herzkranzgefäßen muss daher ansteigen. Ist ein Herzkranzgefäß verengt, so kann unter Ruhebedingungen oft noch genug Blut fließen. Steigt aber unter Belastung der Sauerstoffbedarf des Herzens, so kann das kranke Herzkranzgefäß nicht mehr genügend Blut transportieren. Es kommt zu Symptomen wie Enge in der Brust und möglicherweise auch EKG-Veränderungen. Das ist das Prinzip des Belastungs-EKG´s.

Allerdings ist die Aussagekraft des Belastungs-EKG begrenzt.


Wenn unter Belastung bestimmte Herzmuskelabschnitte nicht ausreichend mit Blut versorgt werden, können diese Abschnitte auch nicht mehr ihre Funktion erfüllen. Es kommt so zu Störungen der Herzfunktion in bestimmten Abschnitten, welche man mit einer Ultraschalluntersuchung, dem Echo aufspüren kann.  

Die gleichzeitige Durchführung eines Belastungstestes auf dem Fahrrad und einer Echokardiographie bedeutet also Stressechokardiographie. Durch diese Kombination kann die Aussagekraft in Hinblick auf das mögliche Vorliegen einer bedeutsamen Durchblutungsstörung des Herzens deutlich gesteigert werden. Bei einer unauffälligen Untersuchung kann mit großer Sicherheit (80-90%) das Herz als Ursachen von Schmerzen in der Brust ausgeschlossen werden.

Um die Echokardiographie überhaupt erst zu ermöglichen erfolgt der Fahrradbelastungstest in halbliegender Position auf einer speziellen Liege, die gleichzeitig auch noch nach links gekippt werden kann. Der Aufbau dieser Liege ist aber so gestaltet, dass sie dem Patienten während der Untersuchung einen sehr guten Halt bietet, ohne die Gefahr, dass er von der Liege rutscht.

Mit Hilfe der Stressechokardiographie kann mit sehr großer Sicherheit eine Erkrankung der Herzranzgefäße ausgeschlossen bzw. nachgewiesen werden.